Erste Leitlinie zu nicht-hormoneller Verhütung erschienen

Erstmals hat die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG e.V.) eine S2k-Leitlinie in den AWMF-Leitlinien zu nicht hormoneller Kontrazeption veröffentlicht. Ausschlaggebender Grund für die Idee, Empfehlungen zur Beratung in Bezug auf nicht-hormonelle Verhütung zu formulieren, ist eine deutliche Trendwende in Bezug auf die Wahl der Verhütungsmethode, die in den vergangenen Jahren zu beobachten ist.

Kondom löst Pille als beliebtestes Verhütungsmittel ab

So konnte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in ihrer aktuellen repräsentativen Wiederholungsbefragung zum „Verhütungsverhalten Erwachsener 2023“ zeigen, dass das Kondom die Pille als Verhütungsmittel Nummer Eins abgelöst hat. Deutlich wurde auch, dass eine ablehnende Haltung gegenüber hormonellen Verhütungsmitteln zunimmt und dass gerade jüngere Erwachsene Hormonen und hormoneller Verhütung kritischer gegenüberstehen. Wichtig für die Wahl eines Verhütungsmittels ist die Sicherheit (Zuverlässigkeit) und die gute Verträglichkeit einer Methode.

NFP Beratung ist Basis für Sicherheit der Familienplanungsmethode

Basis für eine gute Beratung in Bezug auf die Wahl der individuell richtigen Familienplanungsmethode ist die Kenntnis sowohl hormoneller als auch nicht-hormoneller Möglichkeiten.  Mit Hilfe der neu erschienenen Leitlinie zur nicht-hormonellen Verhütung und bereits vorhandenen Handlungsempfehlungen zur hormonellen Kontrazeption wird in Zukunft eine empfehlungsbasierte Beratung gut möglich sein. 

Tanja Freundl-Schütt

Quellen

https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/015-095

https://www.bzga.de/presse/daten-und-fakten/sexualaufklaerungverhuetung/

 

 

Symptothermale Methode nach Sensiplan

Crashkurs Natürliche Familienplanung – Foko Düsseldorf 2024

Symptothermale Methode nach Sensiplan

Symptothermale Methode nach Sensiplan © sektion-natuerliche-fertilitaet.de

Crashkurs Natürliche Familienplanung – das Handwerkzeug für die Praxis

FoKo Düsseldorf: Samstag 16.03.2024, 08.00 – 10-00 Uhr

Kurs 28: Crashkurs Natürliche Familienplanung – das Handwerkszeug für die Praxis

Petra Frank-Herrmann, Heidelberg

Tanja Freundl-Schütt, Düsseldorf

Lisa-Maria Wallwiener, München

 

Seit mehreren Dekaden existieren zuverlässige Varianten der natürlichen Familienplanung (NFP). Dabei beobachten Frauen Zyklusparameter und bestimmen nach standardisierten Regeln das fertile Fenster im aktuellen Zyklus. Dies ermöglicht eine Familienplanung in beide Richtungen. Die Neueinsteigerinnen sind heute überwiegend 20–30-jährige Frauen, die zunächst NFP zur Empfängnisverhütung benutzen, um anschließend nahtlos mit dieser Methode ihren Kinderwunsch zu unterstützen. Sie erwerben dabei ein hohes Maß an reproduktiver Kompetenz, eine intensivere Körperwahrnehmung und „fertility awareness“. Das Feld der NFP-Methoden ist mittlerweile unübersichtlicher geworden und es stehen wissenschaftlich fundierte Methoden neben weniger brauchbaren – oft in derselben Gattung wie z.B. der symptothermalen Methode. 

Zyklus Apps und die Entwicklungen in der Zukunft

Außerdem wird der Markt der Zyklus- Apps, die angeben ebenfalls auf der Beobachtung von Körperzeichen zu beruhen und zuverlässig die fruchtbaren von den unfruchtbaren Tagen unterscheiden zu können, immer dichter. Mit Messsystemen verbundene Apps experimentieren mit neuen Parametern, umfunktionierte Fitness-Armbänder sollen die fertile Phase messen können. Die amerikanische Arzneimittelbehörde lässt eine Verhütungs-App zu, die die fertile Phase prognostiziert. Vieles ist wissenschaftlich nicht nachvollziehbar. Unabhängige, seriöse Studien fehlen weitgehend. Unter vielen fragwürdigen App Entwicklungen gibt es jedoch auch einige, denen seriöse NFPMethoden zugrunde liegen.

Symptothermale Methode nach Sensiplan

 Im Workshop vorgestellt wird die symptothermale Methode Sensiplan, die von der Sektion Natürliche Fertilität der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologische Endokrinologie und Fertilitätsmedizin (DGGEF) als geprüfte, zuverlässige Methode empfohlen wird. Sie arbeitet nach dem Prinzip des „double check“. Dabei werden zur Bestimmung von Anfang und Ende der fertilen Phase jeweils zwei Indikatoren herangezogen, die sich gegenseitig absichern: u. a. die Basaltemperaturkurve und der an der Vulva zu beobachtende Zervixschleim. 

Pearl Index ähnlich sicher wie die Pille

Die Methodensicherheit beträgt nach einer deutschen Langzeitstudie 0,4 ungeplante Schwangerschaften/100 Frauenjahre, die Gebrauchssicherheit 1,8. In diesem Workshop soll das „Basis-Handwerkzeug“ erarbeitet werden für die kompetente Beratung der Patientin in der Praxis. Deshalb fokussiert er in erster Linie auf die praktische Anwendung anhand von Fallbeispielen, inklusive Umgang mit Störfaktoren und Anwendung bei unregelmäßigen Zyklen. Daneben wird ein Überblick über den wissenschaftlichen Stand zur NFP und über die neuesten Entwicklungen im Bereich der ZyklusApps und anderer technischer Entwicklungen zur Bestimmung des fertilen Fensters gegeben

Dr. Petra Frank-Herrmann / Dr. Tanja Freundl-Schütt / Dr. Lisa Wallwiener

Leuven 2024

Kongress Leuven – Belgien – 15. November 2024

Leuven

Leuven © Pierre Hernalsteen

Wir freuen uns, den Europäischen Kongress über NFP Methoden (FAM) ankündigen zu können: Zurück zu den Grundlagen.

Der Kongress wird am 15. November 2024 in der belgischen Universitätsstadt Leuven stattfinden.

Warum sich die Teilnahme am Kongress in Leuven lohnt?

Es werden die Ergebnisse neuer wissenschaftlicher Studien zu verschiedenen Themen im Zusammenhang mit FAM vorgestellt. Der Kongress wird auch ein Forum für die Diskussion und Integration neuer medizinischer und psychosozialer wissenschaftlicher Erkenntnisse in das Wissen und die Erfahrung im Bereich der Fruchtbarkeit bieten. Universitätsexperten aus Europa und den USA werden an den Debatten teilnehmen.

Interessante Informationen für junge Wissenschaftler

Besondere Aufmerksamkeit wird einem Forum für junge Wissenschaftler gewidmet. Dieser Kongress bietet somit jungen Ärzten, Akademikern, Wissenschaftlern und FAM-Lehrern die Möglichkeit, sich Gehör zu verschaffen.

Für alle Interessierten mit medizinisch-pädagogischem Hintergrund

Der Kongress steht Angehörigen der Gesundheitsberufe, Forschern, NFP-Lehrern, politischen Entscheidungsträgern, Pädagogen und allen an reproduktiver Gesundheit, Fertilitätsbewusstsein, Familienplanung und sexueller Gesundheitserziehung Interessierten offen.

Poster und andere Veröffentlichungen können eingereicht werden

Das Organisations- und Wissenschaftskomitee lädt alle, die sich mit Aspekten der FAM, der sexuellen und reproduktiven Gesundheit befassen, zur aktiven Teilnahme ein, indem sie Abstracts für eine mündliche oder eine Posterpräsentation einreichen. Die Frist für die Einreichung von Beiträgen ist der 31. März 2024.

Für Anfragen und Aktualisierungen kontaktieren Sie uns unter congres@nfp.be

Jetzt Flyer herunterladen

Englischer Orginaltext:  Why is it worth attending the congress in Leuven?

We are delighted to announce the European Congress on Fertility Awareness based Methods (FAM):  Back to Basics.

The congress will take place in the university city of Leuven, Belgium, November 15th 2024.

The results of new scientific studies on various topics related to FAM will be presented. The congress will also provide a forum for discussing and integrating new medical and psychosocial scientific insights into fertility knowledge and experience. University experts from Europe and the US will participate in the debates.

Special attention will be paid to a forum for young scientists. This congress is thus an opportunity for young doctors, academics, scientists and FAM teachers to have their voices heard.

The Congress is open to healthcare professionals, researchers, NFP-teachers, policymakers, educators, and anyone interested in reproductive health, fertility awareness, family planning and sexual health education.

The Organising and Scientific Committee invites all those involved in any aspect of FAM, sexual and reproductive health to actively participate by submitting abstracts, either for oral or poster presentation. The abstract submission deadline is March 31st 2024.

For inquiries and updates contact us at congres@nfp.be

Download Congress-Flyer NOW

Dr Petra Frank-Herrmann           Pierre Hernalsteen MA

 

Pierre Hernalsteen

Boechoutselei 1

BE-2640 Mortsel

+ 32 3 455 16 97

 

Einladung zur Teilnahme an der Korrelationsstudie Trackle (KorrTra)

trackle Messchip Studie

trackle Messchip Studie © trackle GmbH

Liebe Sensiplan-Anwenderinnen und NFP-Beraterinnen,
Liebe Interessentinnen,

seit einiger Zeit nutzen Sie die NFP-Methode zur Zyklusaufzeichnung und Empfängnisregelung.

Damit erfüllen Sie das erste Kriterium zur möglichen Teilnahme an unserer Korrelationsstudie Trackle zur Untersuchung des Trackle-Systems. Die Studie wird vom Universitätsklinikum Heidelberg durchgeführt.

Folgend möchten wir Ihnen einen allgemeinen Überblick über diese Studie geben.

Worum geht es bei der Studie?

Ziel der Studie ist zu untersuchen, ob das nächtliche Messen der Körperkerntemperatur mittels vaginalen Sensors als Ersatz für das morgendliche Messen der Basaltemperatur bei der symptothermalen Methode eingesetzt werden kann.

Was ist trackle?

Das trackle System ist ein Produkt, welches zur Bestimmung der fruchtbaren Zeit im weiblichen Zyklus von der Fa. Trackle entwickelt wurde. Es besteht aus einem Sensor, einer App und einem Backend. Der Sensor wird wie ein Tampon vor dem Schlafengehen eingeführt und misst die Körpertemperatur. Am nächsten Morgen wird der Sensor entfernt und in die entsprechende Box gelegt. In der dazugehörigen App werden zusätzlich Eingaben durch die Nutzerin zu Zervixschleim, Menstruation und Besonderheiten erfasst. Anschließend wird die Auswertung über die App der Nutzerin zur Verfügung gestellt.

Was ist meine Aufgabe im Fall einer Studienteilnahme?

Wenn Sie an der Studie teilnehmen, dann müssen Sie die Sensiplan-Methode und begleitend das trackle System anwenden.

Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?

Sie können teilnehmen, wenn Sie:

  • mindestens 18 Jahre und maximal 40 Jahre alt sind

  • keine hormonellen Verhütungsmittel oder andere Geschlechtshormone einnehmen

  • keine Hormonspirale nutzen

  • nicht schwanger sind

  • und Ihre letzte Periode nicht länger als 3 Monate zurückliegt

  • die Sensiplan-Methode aktuell nutzen oder in der Vergangenheit genutzt haben und bereits durch zertifizierte NFP-BeraterInnen in die Sensiplan-Methode eingewiesen worden sind

  • bereit sind, Ihre Sensiplan-Aufzeichnungen und das Produkt trackle parallel zu nutzen und dessen Auswertungen aufzuzeichnen

  • bereit sind, diese Aufzeichnungen für mindestens 2 bis maximal 6 Zyklen durchzuführen.

Wo wird diese Studie durchgeführt?

Die Studie wird von der Universität Heidelberg durchgeführt.

Muss ich dafür extra nach Heidelberg anreisen?

Nein, sowohl der Studieneinschluss als auch die Studie selbst werden online durchgeführt. Eventuell sind Telefonate mit dem Studienzentrum/Studienkoordinatoren erforderlich.

Entstehen für mich Kosten?

Durch Ihre Teilnahme entstehen für Sie keine Kosten.

Habe ich einen Vorteil?

Sie erhalten für die Studienteilnahme eine Aufwandsentschädigung von 20 Euro pro dokumentierten Zyklus. Voraussetzung dafür ist das Einreichen der Daten von mindestens zwei Zyklen. Zusätzlich erhalten Sie 40 Euro bei Erreichen des Studienendes (6 dokumentierte und eingereichte Zyklen). Außerdem wird Ihnen das Produkt trackle kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Möchten Sie prüfen ob Sie für die Studie geeignet sind und weitere Information bekommen?

Dann klicken Sie auf den unten stehenden Button um zu den Screeningbogen zu gelangen.

An trackle Umfrage teilnehmen

Nach dem Ausfüllen des Fragebogens werden Ihre Angaben überprüft und Sie bekommen von uns eine Rückmeldung, ob Sie in die Studie eingeschlossen werden können.

Herzlichen Dank für Ihr Engagement,

Ihre Abteilung Gynäkologische Endokrinologie und Fertilitätsstörungen am Universitätsklinikum Heidelberg

white and brown concrete cathedral surrounded by flower garden

Arbeitstreffen der youngSNF (Sektion Natürliche Fertilität)

Vom 5.05.23 bis 7.05.23 hat unser Arbeitstreffen der young SNF auf der Fraueninsel im Chiemsee, Abtei Frauenwörth und Klosterwirt, stattgefunden. Bereits seit längerer Zeit hatten Herr Dr. Siegfried Baur und Frau Dr. Petra Frank-Herrmann vor, die jüngeren Mitglieder der Sektion Natürlich Fertilität (SNF) und den wissenschaftlichen Nachwuchs im Bereich Natürliche Familienplanung (NFP) – youngSNF – […]

NFP Kongress 2023: Familie im Wandel?

Vom 28.04.2023 bis 29.04.2023 findet wieder der NFP Kongress in Köln organisiert von der AG NFP statt. Bei der Veranstaltung sind sowohl Ärzte als auch NFP Interessierte eingeladen. Wir stellen den Kongress, der unter dem Thema Familie im Wandel steht, genauer vor.

Ort: Köln, Maternushaus
Zeit: 28. & 29. April 2023
Veranstalter: Malteser Arbeitsgruppe NFP
Kooperationspartner: Sektion Natürliche Fertilität
Moderation: Ilonca Zimmermann

Familie im Wandel? – Familie planen, leben und gestalten

Familie – das ist: Vater, Mutter und Kind/er. Bis vor wenigen Jahren war dies noch das allgemein akzeptierte Verständnis. Doch das Bild und das Verständnis von Familien hat sich verändert. Rückläufige Geburtenraten, dauerhaft kinderlos bleibende Frauen und Männer, Patchworkfamilien, Alleinerziehende, gleichgeschlechtliche Partnerschaften … eine Vielfalt an Lebensformen, die sich nur bedingt in den traditionellen Familienbegriff einfügen lassen. Ist Familie deshalb ein Auslaufmodell?
Für viele Menschen ist Familie heute der Ort, wo Personen von mindestens zwei Generationen zusammenleben, gemeinsam den Alltag gestalten und Verantwortung füreinander übernehmen. Dazu gehört auch die Frage von Elternschaft und Vereinbarkeit von Familie und Erwerbsarbeit miteinander reflektieren. Das ist nicht immer einfach und benötigt bisweilen Informationen und Unterstützung von Experten aus ganz verschiedenen Sparten.
Vor diesem Hintergrund ist es Ziel der Veranstaltung, mit der Thematik verbundene Fragestellungen und Herausforderungen interdisziplinär zu bearbeiten und mögliche Ansätze vorzustellen, wie Menschen darin unterstützt werden können, ihr „doing family“ so zu planen, leben und gestalten, dass es für alle Mitglieder zuträglich und förderlich ist.
Neben soziologischen und philosophischen Themen werden verteilt über zwei Tage medizinisch relevante Fragestellungen in Vorträgen und Workshops angeboten. U.a. werden Fragen bearbeitet wie: „Wie leben Familien in anderen Ländern? Wie unterscheidet sich Familie in Deutschland im Ost-West-Vergleich? Was können wir voneinander lernen? Was benötigen Familien? Inwiefern hat sich das Familienplanungsverhalten verändert? Wie leben Menschen mit ihrer (Un-)Fruchtbarkeit? Welche Alternativen bieten natürliche Familienplanungsformen? Und Vieles mehr.
Durch das hybride Format des Kongresses besteht über die bundesdeutschen Grenzen hinaus weltweit die Möglichkeit einer Teilnahme und Mitwirkung.

Eingeladen sind, der interdisziplinären Konzeption entsprechend, Fachkräfte aus der Familienarbeit und aus medizinischen und psychologischen Berufen, die mit Klient*innen zu den oben genannten Fragen arbeiten. Wir freuen uns auf ihre Teilnahme!

Crashkurs Natürliche Familienplanung – das Handwerkzeug für die Praxis

FoKo Düsseldorf: Freitag 10.03.2023 08.00 – 10-00 Uhr

Kurs 20: Crashkurs Natürliche Familienplanung – das Handwerkszeug für die Praxis

Petra Frank-Herrmann, Heidelberg
Tanja Freundl-Schütt, Düsseldorf
Lisa-Maria Wallwiener, München

Seit mehreren Dekaden existieren zuverlässige Varianten der natürlichen Familienplanung (NFP). Dabei beobachten Frauen Zyklusparameter und bestimmen nach standardisierten Regeln das fertile Fenster im aktuellen Zyklus. Dies ermöglicht eine Familienplanung in beide Richtungen. Die Neueinsteigerinnen sind heute überwiegend 20–30-jährige Frauen, die zunächst NFP zur Empfängnisverhütung benutzen, um anschließend nahtlos mit dieser Methode ihren Kinderwunsch zu unterstützen. Sie erwerben dabei ein hohes Maß an reproduktiver Kompetenz, eine intensivere Körperwahrnehmung und „fertility awareness“. Das Feld der NFP-Methoden ist mittlerweile unübersichtlicher geworden und es stehen wissenschaftlich fundierte Methoden neben weniger brauchbaren – oft in derselben Gattung wie z.B. der symptothermalen Methode. Außerdem wird der Markt der Zyklus- Apps, die angeben ebenfalls auf der Beobachtung von Körperzeichen zu beruhen und zuverlässig die fruchtbaren von den unfruchtbaren Tagen unterscheiden zu können, immer dichter. Mit Messsystemen verbundene Apps experimentieren mit neuen Parametern, umfunktionierte Fitness-Armbänder sollen die fertile Phase messen können. Die amerikanische Arzneimittelbehörde lässt eine Verhütungs-App zu, die die fertile Phase prognostiziert. Vieles ist wissenschaftlich nicht nachvollziehbar. Unabhängige, seriöse Studien fehlen weitgehend. Unter vielen fragwürdigen App Entwicklungen gibt es jedoch auch einige, denen seriöse NFPMethoden zugrunde liegen. Im Workshop vorgestellt wird die symptothermale Methode Sensiplan, die von der Sektion Natürliche Fertilität der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologische Endokrinologie und Fertilitätsmedizin (DGGEF) als geprüfte, zuverlässige Methode empfohlen wird. Sie arbeitet nach dem Prinzip des „double check“. Dabei werden zur Bestimmung von Anfang und Ende der fertilen Phase jeweils zwei Indikatoren herangezogen, die sich gegenseitig absichern: u. a. die Basaltemperaturkurve und der an der Vulva zu beobachtende Zervixschleim. Die Methodensicherheit beträgt nach einer deutschen Langzeitstudie 0,4 ungeplante Schwangerschaften/100 Frauenjahre, die Gebrauchssicherheit 1,8. In diesem Workshop soll das „Basis-Handwerkzeug“ erarbeitet werden für die kompetente Beratung der Patientin in der Praxis. Deshalb fokussiert er in erster Linie auf die praktische Anwendung anhand von Fallbeispielen, inklusive Umgang mit Störfaktoren und Anwendung bei unregelmäßigen Zyklen. Daneben wird ein Überblick über den wissenschaftlichen Stand zur NFP und über die neuesten Entwicklungen im Bereich der ZyklusApps und anderer technischer Entwicklungen zur Bestimmung des fertilen Fensters gegeben.

Dr. Petra Frank-Herrmann / Dr. Lisa Wallwiener / Dr. Tanja Freundl-Schütt

Wissenschaftliche Sitzung auf dem DGGG-Kongress

Ankündigung der wissenschaftliche Sitzung auf dem DGGG-Kongress am Mittwoch, den 07.10.2020 von 11:00 – 12:45, auch online-Teilnahme möglich!

Thema der wissenschaftlichen Sitzung:

„Natürliche Fertilität, Natürliche Familienplanung und Zyklus-Apps“

Vorsitzende: Lisa-Maria Wallwiener, Siegfried Baur

11:00-11:20: Einführung in die Sensiplan-Methode (Lisa-Maria Wallwiener; TU München)

11:20-11:40: Fallbeispiele aus dem Alltag (Tanja Freundl-Schütt, Universität Düsseldorf)

11:40-12:00: Effektivität und Time-to-pregnancy (Alexander Freis, Universität Heidelberg)

12:00-12:20: Schwankungsbreite und ovarielle Dysfunktion im Spontanzyklus: Bedeutung für die Bestimmung des fertilen Fensters (Pia Herrmann, Städt. Kliniken, München)

12:20:-12:45: Zyklus-Apps/Verhütungs-Apps: aktueller Stand (Petra Frank-Herrmann, Universität Heidelberg)

NFP auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie 2020

NFP auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) vom 7. bis 10. Oktober 2020 im ICM – Internationales Congress Center München.

Wissenschaftliche Sitzung auf dem DGGG-Kongress am Mittwoch, den 07.10.2020 von 11:00 – 12:45

Thema der wissenschaftlichen Sitzung:

„Natürliche Fertilität, Natürliche Familienplanung und Zyklus-Apps“

Vorsitzende: Siegfried Baur, Petra Frank-Herrmann

11:00-11:20: Einführung in die Sensiplan-Methode (Lisa-Maria Wallwiener)

11:20-11:40: Fallbeispiele aus dem Alltag (Tanja Freundl-Schütt)

11:40-12:00: Kontrazeptive Effektivität und Time-to-pregnancy (Alexander Freis)

12:00-12:20: Schwankungsbreite und ovarielle Dysfunktion im Spontanzyklus: Bedeutung für die Bestimmung des fertilen Fensters (Pia Herrmann)

12:20:-12:45: Zyklus-Apps/Verhütungs-Apps: aktueller Stand (Petra Frank-Herrmann)

Ort: ICM – Internationales Congress Center München

Wir nehmen Abschied von Prof. Dr. rer. nat. Erhard A.J. Godehardt

Prof. Godehardt

Prof. Dr. rer.nat. Erhard A.J. Godehardt

Wir nehmen Abschied von Prof. Dr. rer. nat. Erhard A.J. Godehardt, der viele Jahren an Forschungen der Sektion Natürliche Fertilität mitwirkt.

Nachruf auf Prof. Dr. rer.nat. Erhard A.J. Godehardt, geb. 17.07.1949, gestorben 12.05.2020

Die Mitglieder der Sektion Natürliche Fertilität der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologische Endokrinologie und Fortpflanzungsmedizin e.V. bedauern sehr den Tod von Prof. Dr. Erhard Godehardt nach langer, schwerer Krankheit.
Als Mathematiker und Biometriker hat Prof. Godehardt von Anfang an die wissenschaftliche Arbeit der Sektion Natürliche Fertilität mit großem persönlichen Engagement unterstützt. Er gehörte mit zu den ersten Biometrikern, die im Forschungsprojekt Natürliche Familienplanung in Deutschland die Symptothermale Methode hinsichtlich ihrer Sicherheit und hinsichtlich der Modifikationen des Regelwerkes statistisch untersucht hat. Mit der Anwendung von mathematischen Modellen auf die Symptothermale Methode der natürlichen Familienplanung hat er Ende der 80er und in den 90er Jahren sicherlich Pionierarbeit geleistet. Er hat auch Ende der 80er Jahre das damalige Forschungsprojekt Natürliche Familienplanung beim Aufbau der großen Zyklusdatenbank zur natürlichen Familienplanung wissenschaftlich beraten und später wesentlich an notwendigen Anpassungsarbeiten mitgewirkt. Mit über 45.000 Zyklen gehört diese Datenbank inzwischen weltweit zu einer der größten Sammlungen von Zyklen zur natürlichen Fertilität.

Als Statistiker hat Prof. Godehardt an den meisten Publikationen mitgewirkt und zahlreiche wissenschaftliche Impulse zur Erforschung der natürlichen Fertilität in Deutschland gegeben.

Über die langjährige wissenschaftliche Zusammenarbeit ist eine Freundschaft entstanden. Wir werden die interessanten und tiefgründigen Gespräche mit ihm über theologische Fragestellungen sehr vermissen.

Mit dem Tod von Prof. Godehardt verliert die Sektion Natürliche Fertilität einen wichtigen Wissenschaftler und Begleiter. Unser Mitgefühlt gilt seiner Frau.

Im Namen der Sektion Natürliche Fertilität
Christian Gnoth