Sektion Natürliche Fertilität News Januar 2015 – Lichttherapie

Sektion Natürliche Fertilität News Januar 2015

TN Zahlen – Sensiplan: Studienarm Anwenderinnen ohne NFP Beratung

Inzwischen haben sich in den verschiedenen Armen so viele Frauen gemeldet (Stand 28.01.2015)

myNFP: 65
Kurvenreich: 22
Buch: 5
andere: 3

Das ist bereits eine erfreuliche Zahl. Es wäre schön, wenn sich in kurzer Zeit noch mehrere Interessentinnen meldeten. Interessiert sind wir auch an Frauen, die die Methode Sensiplan nicht in einem Kurs, sondern aus dem Buch “Natürlich und Sicher” (Hrsg. Arbeitsgruppe NFP, Trias-Verlag) lernen.

Je schneller wir die notwendigen Zahlen erreichen, desto schneller können wir Ihnen auch Ergebnisse vorstellen. Sind Sie vielleicht auch interessiert? Dann sehen Sie sich das Ganze an hier auf unserer Studienseite.

Auswertung der MeMo-Studie im vollem Gange

Die Auswertung der MeMo-Studie (Menstrual Cycle Monitoring Study) ist in vollem Gange (s.a. News Dezember 2014). Auf einem frauenärztlichen Dialog am 31.1.2015 in Grevenbroich (Ort der Veranstaltung: Grevenbroicher Endokrinologie- und IVF-Zentrum) berichtete Dr. Ch. Gnoth, Leiter der Studie und SNF- Mitglied über erste Ergebnisse. Es ist sehr eindrucksvoll, dass Urin-hormonteste Blutteste ersetzen können, was sicher von vielen Frauen geschätzt wird. Im Zuge dieser Studie wurden auch die AMH-Werte bestimmt. Dieses Hormon rückt immer mehr in den Mittelpunkt der Beurteilung der funktionellen Reserven des Ovar.

Stellungnahme zu Sicherheitsstudien in der Familienplanung

Wie kann man die Qualität von Sicherheitsstudien der natürlichen Familienplanung bewerten? Welche Methoden und Vorgehensweisen gibt es mittlerweile und wie ordnet sich die Sensiplan Methode in diesem Kontext ein? Die Stellungnahme kann nun wieder auf der Website nachgelesen werden (s. Petra Frank-Herrmann, Sitzung wiss. Beirat SNF).

Lichttherapie (LET) von Joy DeFelice

Beitrag von G. Freundl 29.01.2015
Anmerkungen zu Licht und Zyklus oder Licht und Wohlbefinden

Es ist hinreichend bekannt, dass Licht über die Epiphyse (=Zirbeldrüse = pineal gland) das Endokrinium beeinflusst. Dabei spielt u.a. auch die Melatoninsekretion eine gewisse Rolle. In den letzten Jahren wurden diese Zusammenhänge meist im Hinblick auf Schichtarbeit (Lawson et al., 2011), Aufenthalt in lichtarmen Regionen der Erde (Danilenko, Sergeeva, and Verevkin, 2011) häufig und wissenschaftlich korrekt untersucht. Die Zusammenfassung der Ergebnisse ist, dass alles, was den üblichen täglichen Ablauf beeinflusst zu Störungen im menstruellen Ablauf führen kann. Dabei ließen sich Veränderungen der Melatoninsekretion, die dann die Zykluslänge beeinflussten (Parry et al.,2011) feststellen. Verbindungen zwischen Lichtexposition und Pathologien wurden statistisch signifikant nicht gefunden d.h. dass nirgendwo eine eindeutige ursächliche Zuordnung nachgewiesen wurde. Das wäre nur dann möglich, wenn Multivarianzanalysen zu allen möglichen Bias gemacht worden wären. Das ist nach meiner Kenntnis bei Lichtstudien nicht der Fall.

Bei den Untersuchungen, die im NFP-Bulletin 30 (60), Juli, 2014 Joy DeFelice angeführt werden fehlt leider wieder eine ordentlich Kontrollgruppe, die ausschließen lässt, dass nicht andere Faktoren wie z. Bsp. Stressreduktion, Verbesserung von Partnerbeziehungen etc. zu den berichteten Ergebnissen, im vorliegenden Fall also das Austragen einer Schwangerschaft nach vorangegangenem Abort geführt haben.

Für mich ist immer wieder interessant, wie Selbstverständlichkeiten wie Schlafen bei Dunkelheit dann am Ende zu einer großartigen Lebensanschauung hochstilisiert werden. Wäre die Existenz von Lichtverschmutzung z. Bsp. bei den Eskimos in den langen Polarsommern von entscheidender Bedeutung, so müssten sich die SS-raten über das Jahr hin extrem unterscheiden. Das ist aber nicht der Fall. Man könnte als Erklärung höchstens anführen, dass die Eskimos im Sommer so viel arbeiten müssten, dass sie zum Verkehr zu müde sind. Dazu brauche ich aber keine Lichttheorie! Interessant sind dabei vielleicht auch noch Untersuchungen, die das Max-Planck-Institut, München mit Vögeln gemacht hat: z. Bsp. zieht der Graubruststrandläufer (Vogel) im Sommer zur Fortpflanzung in die Arktis – gerade zur Zeit der beständigen Helligkeit läuft ein beständiges Balzen und Schwangerwerden ab. Wie andere Vögel mit der andauernden Helligkeit umgehen, unterscheidet sich je nach Art deutlich. Einige verzichten ganz auf Schlaf – um auf Brautschau zu gehen. Dabei hält sie die dauernde Beleuchtung nicht vom Schwangerwerden ab.

Leider hat Joy DeFelice seine Lichtentzugstherapie (LET) für die Infertilitätsbehandlung noch nirgendwo publiziert, sodass man dazu etwas Vernünftiges diskutieren könnte. Die wenigen Zahlen im NFP-Bulletin geben nichts her, da Kontrollgruppen fehlen. Deswegen sollte man Paaren, die schwanger werden wollen höchstens zu NFP raten und zu einer vernünftigen Lebensweise.

Referenzen
[1] Danilenko, K. V., O. Y. Sergeeva, and E. G. Verevkin. „Menstrual cycles are influenced by sunshine.“ Gynecol.Endocrinol. 27.9 (2011): 711-16.
[2] Lawson, C. C., et al. „Rotating shift work and menstrual cycle characteristics.“ Epidemiology 22.3 (2011): 305-12.
[3] Parry, B. L., et al. „Reduced phase-advance of plasma melatonin after bright morning light in the luteal, but not follicular, menstrual cycle phase in premenstrual dysphoric disorder: an extended study.“ Chronobiol.Int. 28.5 (2011): 415-24.

NFP BeraterInnen Treffen

Am 20. Und 21. Februar 2015 findet in Bad Honnef das „AnsprechparterInnen“ –Treffen der Arbeitsgruppe NFP, Malteser Köln statt. Anmeldung über das Sekretariat NFP bei den Maltesern in Köln.

19. Auflage von Natürlich und sicher

Am 14. Januar kam die neue Auflage des Standartwerks „Natürlich und sicher” heraus. Mittlerweile hat das wohl wichtigste Buch zum Erlernen der Sensiplan Methode eine Auflage von 15.000 erreicht.

Besucherzahlen Januar 2015

Im Januar besuchten 763 Besucher die Website der Sektion Natürliche Fertilität. Das sind etwa 200 Besucher mehr als im Dezember 2014.

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