Erste Leitlinie zu nicht-hormoneller Verhütung erschienen
Erstmals hat die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG e.V.) eine S2k-Leitlinie in den AWMF-Leitlinien zu nicht hormoneller Kontrazeption veröffentlicht. Ausschlaggebender Grund für die Idee, Empfehlungen zur Beratung in Bezug auf nicht-hormonelle Verhütung zu formulieren, ist eine deutliche Trendwende in Bezug auf die Wahl der Verhütungsmethode, die in den vergangenen Jahren zu beobachten ist.
Kondom löst Pille als beliebtestes Verhütungsmittel ab
So konnte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in ihrer aktuellen repräsentativen Wiederholungsbefragung zum „Verhütungsverhalten Erwachsener 2023“ zeigen, dass das Kondom die Pille als Verhütungsmittel Nummer Eins abgelöst hat. Deutlich wurde auch, dass eine ablehnende Haltung gegenüber hormonellen Verhütungsmitteln zunimmt und dass gerade jüngere Erwachsene Hormonen und hormoneller Verhütung kritischer gegenüberstehen. Wichtig für die Wahl eines Verhütungsmittels ist die Sicherheit (Zuverlässigkeit) und die gute Verträglichkeit einer Methode.
NFP Beratung ist Basis für Sicherheit der Familienplanungsmethode
Basis für eine gute Beratung in Bezug auf die Wahl der individuell richtigen Familienplanungsmethode ist die Kenntnis sowohl hormoneller als auch nicht-hormoneller Möglichkeiten. Mit Hilfe der neu erschienenen Leitlinie zur nicht-hormonellen Verhütung und bereits vorhandenen Handlungsempfehlungen zur hormonellen Kontrazeption wird in Zukunft eine empfehlungsbasierte Beratung gut möglich sein.
Tanja Freundl-Schütt
Quellen
https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/015-095
https://www.bzga.de/presse/daten-und-fakten/sexualaufklaerungverhuetung/